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Manchmal schreit die Unzufriedenheit über das eigene Leben ziemlich laut. Und man weiss, dass sich etwas ändern muss. Doch die nicht ganz wohl schmeckende Wahrheit ist, dass es meist keine Abkürzung, keinen „Short-Cut“ zur Veränderung gibt. Insbesondere dann nicht, wenn es um tief-greifende, fast schon Lebens-transformierende Prozesse der Veränderung geht. Dennoch will ich es wagen zu behaupten, dass das Erreichen selbst entferntester Ziele immer mit der einen gleichen Sache beginnt: mit dem ersten Schritt.

Machen wir uns nichts vor: wenn das Leben mit Scheisse schmeisst, würden wir am liebsten einfach zurück schmeissen. Oder uns wie die berühmten drei Affen verhalten: „nichts hören, nichts sehen, nichts riechen“. Aber wir sind nun mal erwachsen. Da „macht man so was nicht“. Man ist vernünftig und besonnen. Oder vielleicht doch nicht so er-wachsen?

Eventuell harren wir einfach viel eher in irgendeiner Ecke unserer Komfortzone aus und warten ab bis der Shitstorm endlich vorüber gezogen ist. Aber wenn das Leben uns wirklich herausfordern will, täuscht die vermeintliche Windstille nach den ersten Attacken eines Lebens-Sturms. Früher oder später müssen wir uns mit dem konfrontieren, was da in Form von Krisen angeflogen kommt.

Dass das Leben uns zuweilen in die Knie zwingt, ist kaum zu leugnen, aber es liegt dann an uns, wieder aufzustehen und die sprichwörtlichen Ärmel hoch zu krempeln. Diese Fähigkeit, nach Schicksalsschlägen oder in Krisen wieder aufstehen zu können, nennen Fachleute Resilienz. Man könnte auch innere Widerstandsfähigkeit dazu sagen. Sinnbild für die Resilienz ist das Steh-Auf-Männchen. Doch gibt es etwas, das wir trainieren und fördern können, um die Fähigkeit zu erlangen, immer wieder aufstehen und weitermachen zu können?

Yoga & Meditation als Rüstzeug

Yoga und Meditation können uns helfen, tapfer durch den Sturm einer Krise zu ziehen. Beide lehren uns, den ersten notwendigen Schritt zu erkennen und ihn dann tatsächlich auch zu gehen. Denn sowohl Yoga als auch Meditation bringen uns bei, erst einmal „das wahrzunehmen, was ist“ und dies auch auszuhalten.

Ausserdem ist es uns möglich, gedanklich einen Schritt zurückzutreten und uns das Ganze mal aus einer gewissen inneren Distanz heraus anzuschauen, als seien wir ein unbeteiligter Beobachter dieser Lebenssituation. Das ent-dramatisiert enorm. Mit Hilfe dieses Perspektiv-Wechsels können wir viel leichter beginnen, etwas zu  verändern.

Als praktischen Leitfaden für dich möchte ich dir vier Schritte zur Veränderung beschreiben, die sich auch bei mir in Krisenzeiten schon bewährt haben.

Vier Schritte zur Veränderung

1. Still sein & wahrnehmen

Such dir einen Ort, an dem du ungestört 10-20 Minuten sein kannst. Setze dich bequem hin. Dies kann (muss aber nicht) auf dem Boden, auf deiner Yoga-Matte oder aber auch auf dem Sofa oder Stuhl sein. Oder du legst dich einfach auf den Teppich und streckst dich ganz aus. Und dann spürst du einfach in dich hinein. Spüre deine Atmung, fühle deinen Körper und nimm einfach deine Gedanken und Gefühle wahr. Vielleicht gelingt es dir, innerlich einen Schritt zurück zu treten und dir deine Gedanken und Gefühle anzuschauen wie ein stiller, unbeteiligter Beobachter und ohne Bewertung.

Im Anschluss kannst du dich fragen, was du als Aussenstehender dir selbst raten würdest.

2. Stabilität und Kraft aufbauen

Gerade in Krisenzeiten fühlen wir uns alles andere als stabil. Durch ausgewählte Yoga-Übungen kannst du körperlich und mental Kraft entwickeln und Stabilität fördern, die du brauchst, um stürmischen Zeiten des Lebens etwas entgegen zu halten. Stell dir ein einfaches, aber effektives Übungsportfolio zusammen, welches du regelmäßig und so oft wie möglich praktizierst. Am Besten im Anschluss an die Übung des ersten Schritts. Solltest du Hilfe beim Zusammenstellen der Übungen benötigen, sind bei mir eine Beratung möglich oder fertige Übungssequenzen erhältlich.

3. Mut entwicklen

Es gibt Yoga-Übungen, die dich darin unterstützen, den nötigen Mut zu entwickeln, Dinge zu tun, die du vorher vielleicht nicht für möglich gehalten hast. Vielleicht artikulierst du zum Beispiel auf ganz neue Art deine Bedürfnisse oder du traust dich, endlich mal auf den Tisch zu hauen, wenn dir etwas nicht passt. Darüber hinaus kannst du mit Hilfe bestimmter Übungen lernen, gesunde Grenzen zu setzen. Denn erst wenn wir unser „Ich“ verstanden haben, können wir eine Brücke zum „Du“ bauen.

Auch für diesen Schritt sind Übungsreihen bei mir erhältlich.

4. Losgehen

Wenn wir genügend Klarheit über unsere Situation gewonnen (Schritt 1) und ausreichend Kraft, Stabilität und Mut (Schritte 2 & 3) gesammelt haben, sind wir fähig loszugehen. Das heisst nicht zwangsläufig, dass es ab hier einfach wie ein Spaziergang sein wird, aber wir sind innerlich wieder aufgestanden und bewegen uns. Unser Leben kommt wieder in Fluss. Das macht es zumindest leichter. Und wenn wir wieder ins Stocken kommen sollten, beginnen wir wieder mit Schritt 1. Und so weiter und so fort.

Fazit

Die Unzufriedenheit kann uns lähmen oder unruhig machen. Beide Zustände sind auf Dauer nicht tragfähig oder gesund. Entweder sind wir wie scheintot oder wir verlieren uns im blinden Aktionismus unseres Lebens, der uns zuweilen viel Kraft kostet, aber nirgendwo hinführt, denn uns fehlt es an Weitsicht und Perspektive.

Wir brauchen also einen mittleren Weg. Mithilfe der obigen vier Schritte können wir diesen vielleicht besser erkennen und leichter gehen.

Letztlich verhindern Yoga und Meditation nicht automatisch die Kämpfe des Lebens, aber sie befähigen uns zuweilen, immer wieder aufzustehen, zu wachsen und voranzuschreiten. Ein hundertprozentiges Leben bedeutet also nicht, dass es sturmfrei zugeht, sondern dass du weisst, wie du dich in den Wind stellst.

Scarlett Krause

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