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Es ist lange her, seitdem ich das letzte Mal einen Artikel veröffentlicht habe. Zugegebenermaßen gestaltete sich nämlich das Jahr 2016 für mich als insgesamt recht kräftezehrend. Nach meinem Unfall im ersten Halbjahr ’16 war ich zunächst euphorisch. Ein Gefühl wie „jetzt oder nie“ war in der Luft, welches mich leider unvorsichtig machte! Eine große Enttäuschung Mitte des letzten Jahres brachte mich deshalb zu Fall und ließ mich bis weit in den Spätherbst traurig und wie schockgefroren  zurück.

Doch langsam taue ich wieder auf. Und was lernt man nicht alles im Nachhinein aus Enttäuschungen ?! Wenn man ent-täuscht wurde, obliegt man nicht mehr länger einer Täuschung, einer Lüge, einer Unwahrheit, nicht wahr?

Die ’nackte‘ Wahrheit, die man durch Fremd- oder vor allem durch Selbsttäuschung nicht gesehen hat, liegt frech vor den eigenen Füßen. Und man erinnert sich vielleicht, dass da manchmal eine leise, wohlwollende Stimme im Inneren schon des öfteren darauf hingewiesen hatte, dass hier etwas faul ist beziehungsweise war.

Ich für meinen Teil habe diese innere Stimme geflissentlich ignoriert. Ja, ihre Botschaft sogar als großen Irrtum abgetan. Im Nachhinein hatte sie so recht, die höhere Abteilung meiner Selbst.. Es tut mir leid – höheres Selbst – und ich gelobe Besserung!

Aber nun gut. Da saß ich nun mit meiner Riesen-Enttäuschung, die ich nicht mal eben und auf Anhieb weg-atmen konnte. Nein. Ganz im Gegenteil. Durch meinen eigenen Widerstand, den Schmerz darüber voll und ganz zuzulassen, bohrte sich alles nur noch tiefer ins Fleisch und ins Herz.

Das Einzige, was mein System dann nur noch konnte war, das Ganze Schock zu gefrieren. Und das im Spätsommer. Was für eine Energieverschwendung! Aber so ist das Leben nun manchmal… nicht immer ganz so ökonomisch….

Mit dem Kopf jedoch noch außerhalb des Gefrier-Kübels, gestand ich mir mit meinem noch gut funktionierenden Verstand eines Tages ein, dass es ja so schließlich nicht bis ans Ende der Tage weitergehen kann. Und deshalb fing langsam, aber unaufhaltsam der Tauprozess an. Tja, und wie das so bei Tauwetter ist: Da kommt dann die ganze, alte dreckige Soße wieder zum Vorschein…

Aber ich war willens und bewaffnet mit dem Besen des Loslassens und mit dem Kehrblech der Klarheit und Zuversicht. Und so konnte ich aufräumen und putzen, den alten Kehricht entsorgen. Ein innerer Frühjahrsputz sozusagen. Noch sieht es etwas kahl aus, aber die Sonne scheint wieder und es ist hell und sauber. Die Temperaturen steigen, der Himmel ist blau und der Duft neu gewonnener Lebendigkeit lässt sich erahnen..

Die Anatomie der Enttäuschung sieht meines Erachtens folgendermaßen aus:

  1. Die Täuschung (trotz eventueller, eindringlicher, innerer, roter Alarmlämpchen)
  2. Die Ent-Täuschung an sich (der Vorhang geht auf, Überraschung!)
  3. Der Schock-Zustand (Wenn alles andere zu sehr weh tut…)
  4. Das große Einsehen/ Einverständnis (das dolle Weh-Tun, wenn die Betäubung nachläßt)
  5. Das Loslassen & „Gehenlassen“ der alten Verletzung (Schorf bildet sich, eventuell bleiben Narben)
  6. Das tiiieefe Durchatmen (der Heilprozess beginnt)
  7. Das Voranschreiten…(neue Lebendigkeit und Freude entstehen)

Das allerwichtigste Fazit aus all dem war für mich: „Pass besser auf dich auf! Und hüte dein Herz!“ Das beides habe ich mir für 2017 fest vorgenommen. Deshalb soll es in den nächsten geplanten Artikeln vor allem um den Umgang mit unseren Gefühlen und um Selbstfürsorge gehen.

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Bist du schon einmal richtig enttäuscht worden? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen? Wie bist du wieder auf die sprichwörtlichen Beine gekommen?

Vielleicht handelte es sich sogar um einen kleinen bis mittelgroßen Wink mit dem so genannten Zaunpfahl, der an deinen Kopf und an dein Herz schlug, um dich zartbitter-lieblich daran zu erinnern: Hast du es denn immer noch nicht verstanden, Liebling?!

Ich denke, zu einem hundertprozentigen Leben gehören leider auch Enttäuschungen. So schmerzhaft und lähmend sie uns manches Mal erwischen, sind sie uns doch große Lehrmeister und Mittel zur Korrektur des eigenen Kurses, um letztlich hundertprozentig heil zu werden, was immer das für deine Seele bedeutet.

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An C: Das Leben geht weiter. Auch ohne dich.

Scarlett Krause

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