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Vor vielen Jahren, als ich eine Ausbildung in Ayurveda Medizin absolvierte, sagte unser auszubildender indischer Arzt eines Tages zu mir, nachdem er mich anhand der Anlitz-Diagnostik begutachtet hatte: „Oh, Dear. I see, there is no sweetness in your life“.(Übersetzung in etwa so: Liebes, ich sehe, da ist gar keine Süße in deinem Leben)… Wow. Das kam wie ein unerwarteter Schlag ins Gesicht. Ich war wütend auf ihn. Wie konnte er es wagen, das so klar und deutlich zu sehen und auch noch auszusprechen!

Erst einige Tage später, als ich mich innerlich beruhigt hatte, sah ich ein, dass er Recht hatte. Und ich musste mir eingestehen: wenn uns etwas trifft, dann be-trifft es uns auch. Ich dachte also darüber nach. Erstens wollte ich herausfinden, warum nichts Süßes in beziehungsweise an meinem Leben war und was das genau bedeutete und zweitens wie ich bislang damit umgegangen war. Beide Schritte erforderten von mir die Bereitschaft genau hinzusehen. Hinzusehen, auch wenn es weh tut.

Und da ist es dann wieder da. Mein Lieblingsthema Zucker…

Während meines Prozesses des Hinsehens, stellte ich fest, dass ich bislang immer so viel sprich zu viel Zucker zu mir genommen hatte, weil ich damit versuchte, meinem Mangel an Süßem in meinem Leben zu begegnen. Aber irgendwie wurde mir klar, dass ich mich nach einer anderen Süße sehnte, als nach Kuchen, Keks und Schokolade. Ich aß vornehmlich Süßes bei Stress, bei Traurigkeit, bei Ängsten, bei Gefühlen von Einsamkeit und nach Enttäuschungen. Und wenn das lange genug anhielt und ich mich irgendwann aufgrund des schlechten Essens zusätzlich noch schlecht fühlte, aß ich weiter aus Kummer und Schmerz, darüber wieder einmal die Kontrolle verloren zu haben…. bis meine Disziplin und meine Freude am Sport wieder die Oberhand gewannen und ich zurück zu einem gesünderen Lebensstil wechselte.

Mein Gewicht war in diesen Jahren wie Ebbe und Flut und mit diesem Auf und Ab zutiefst verbunden war, ob ich mich in meiner Haut vermeintlich wohl fühlte oder nicht. Ich ahnte, dass das nicht enden würde, bevor ich nicht bereit wäre, meine Gefühle hinter dem Essen anzuschauen…

Warum scheitern Diäten sooft? Warum gibt es den JoJo-Effekt? Ich meine, weil wir für eine gewisse Zeit unseren Willen bemühen und unsere Disziplin hochfahren können, nicht aber auf Dauer unsere Gefühle außer Acht lassen können. Solange wir unsere Gefühle ignorieren oder bittere, traurige Erfahrungen mit Süßem kompensieren wollen, scheitern wir früher oder später in unsren Diät-Vorhaben.

Ich erkannte meine Gefühle hinter dem Hunger nach Süßem, aber abstellen konnte ich es trotzdem nicht sofort. Nach und nach wurde es aber besser.

Warum nichts Süßes, Zartes in meinem Leben war, erschloss sich mir in seiner Gänze erst viel später. Meine ganz persönliche Antwort darauf ist meine Sehnsucht, die ich Zeit meines Lebens in mir wahrgenommen habe. Eine Sehnsucht nach tiefer, erfüllender Liebe. Ich suchte sie lange vergebens im Außen. Dachte irgendetwas oder irgendjemand da draußen würde mir die Süße des Lebens schon bringen. Bis ich mein eigenes Herz mit Hilfe von Yoga Übungen und Meditation entdeckte. Und darin die tiefe unendliche Liebe Gottes fand.

Es geht letztlich nicht um Disziplin, sondern um echte Heilung. Mit Gottes Hilfe ist das möglich. Ich habe gelernt, Gott meine Gefühle hinzuhalten und ihm mein Herz zu schenken.
Dadurch ist mein Leben süßgeworden . Mein dolce Vita habe ich bei Gott gefunden.

Scarlett Krause

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