Table of contents
Share Post

Früher griff ich bei unangenehmen Gefühlen und Stress schnell zu meinem ganz persönlichen Betäubungsmittel „Süssigkeiten“. Ich lernte aber durch Yoga, meinen Gefühlen auf neue Art zu begegnen und sie auszuhalten beziehungsweise sie zu verändern. Ich lernte mich zu entspannen. Und damit schwanden die Situationen, in denen ich mir unbewusst etwas in den Mund schob. Ich genoss die Möglichkeit, bei aufkommendem Kummer einfach los zu weinen oder bei Wut mal auf den Tisch zu hauen und nicht innerlich davon zu rennen, indem ich mir Süsses gab. Und ich stellte fest, dass man durch jedes Gefühlstal hindurch kommen kann. Wenn man lernt, richtig zu atmen und sich bewusst zu bewegen.

Wieder in Bewegung kommen

Man kann von den Haltungen im Yoga vielerlei lernen. Wenn sich etwas festgefahren anfühlt, helfen fliessende, leichte Bewegungsabläufe. Atemzug um Atemzug geht es weiter. Von Haltung zu Haltung. Und alles wird losgelassen, was einen vermeintlich festhält. Manchmal tut es gut, sich in diesem Fluss zu erleben und sich darin neu zu erfahren. Nach ein paar Runden des Sonnengrusses lächelt tatsächlich die innere Sonne wieder und vieles fühlt sich leichter und unbeschwerter an. Der Körper wird geschmeidiger und der Kopf flexibler.

Sich kennenlernen

Wenn wir sowieso schon auf der Flucht zu sein scheinen und alles hektisch um uns herum ist oder wir am liebsten selbst von allem davon laufen möchten, hilft die lehrreiche und heilende Konfrontation mit uns selbst in den gehaltenen Positionen. Ein tolles Beispiel hierfür ist, da diese Haltung meiner Erfahrung nach vielen Menschen schwerfällt, die Vorbeuge im Sitzen. Wir harren genau hier in dieser Position aus. Egal wie gut wir sie „meistern“. Wir begegnen unseren eigenen Ansprüchen, den Ansprüchen an andere (wie macht denn meine Matten-Nachbarin das?!). Wir begegnen unserer Unruhe und Ungeduld. Und wir begegnen uns selbst, auch unseren dunklen Seiten. Wenn wir tapfer weiter in der Haltung bleiben und atmen, stellt sich früher oder später mehr Ruhe und Gleichmut ein. Wir können annehmen, was ist. Das ist Yoga. Das Ego weicht und das wahre Selbst scheint hindurch.

Umkehren

Wenn es mal nötig ist, einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen zu werfen, helfen im wahrsten Sinn des Wortes die Umkehrhaltungen. Alles steht Kopf im Kopfstand und wir erfahren uns von einer ganz anderen Seite. Wir sehen die Welt aus einer anderen Perspektive – nämlich mal verkehrt herum.
Ich lernte zum Beispiel durch den Handstand, an mich zu glauben. Und zwar ganz egal wie schlecht die Ausgangslage in meinen Augen vorerst erschien. Ich lernte, dass ich genügend Kraft besitze und genügend Mut habe, mein Leben in meine eigenen Hände zu nehmen. Im Handstand ganz unmittelbar.

Können wir Gefühle transformieren?

Ja, das können wir. Wenn wir lernen, sie wahrzunehmen, genau zu erspüren, können wir sie durch bewusste Entscheidungen und bewusstes Handeln verändern. Bei all dem hilft Yoga.

Scarlett Krause

Stay in the loop

Subscribe to our free newsletter.