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Das neue Jahr ist noch jung. Eine gute Woche ist erst vergangen und die Magie des Neubeginns liegt noch in der Luft. Meist haben jetzt gute Vorsätze in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Entspannung Hochkonjunktur. Vielerorts wird davon gesprochen. Ernüchternd melden dennoch die Statistiken, dass wir die Hälfte aller guten Vorsätze schon innerhalb einer Woche nach Silvester wieder (ab)brechen. Wie können wir also ganz konkret die gewünschten Veränderungen zum Leben erwecken und sie dauerhaft in unseren Alltag integrieren?

Veränderungen in Zeiten und Zahlen

Wenn es zu früheren Zeiten um Prozesse des Nachdenkens und um Veränderungen ging, zogen sich die Menschen im Allgemeinen für einen vorher festgelegten Zeitraum in die Einsamkeit oder Stille zurück. Buddha meditierte bis er zur Erleuchtung fand. Jesus ging für 40 Tage in die Wüste und fastete, um sich für das Gute und gegen das Schlechte zu entscheiden. In vielen Yoga-Traditionen werden ebenfalls Wege der spirituellen Wandlung in Zeitrahmen von 21 Tagen oder 40 Tagen beschrieben.

Auch heutzutage beschäftigen sich Menschen mit dem Zeitfaktor, den es braucht, um Veränderungen vorzunehmen und zu etablieren. Eine christliche Autorin aus den USA namens Joyce Meyer schreibt in ihrem Buch “ Making good Habits“ zum Beispiel, dass eine Veränderung 30 Tage braucht und dass wir uns in diesen 30 Tagen auf nur eine Sache konzentrieren sollten. Summa summarum hiesse das, dass wir maximal 12 Dinge in einem Jahr verändern könnten.

Aber was heisst hier eigentlich „nur“ 12 Dinge? Eigentlich ist das doch eine ganze Menge, wenn wir bedenken, dass wir dann dauerhaft die schlechten Angewohnheiten losgeworden und die guten Veränderungen so selbstverständlich wie „Zähneputzen“ sind.

Zeit für Neues

Damit sich unser Verhalten dauerhaft verändern kann, sollten wir das Neue zunächst in unser Leben einladen. Wir müssen uns daran gewöhnen und es integrieren (…was seine Zeit kostet, eben mindestens sieben, wenn nicht gar 30-40 Tage). Irgendwann ist es dann soweit, dass wir es nicht mehr in Frage stellen und es ab diesem Zeitpunkt zu uns gehört. Stell dich aber in jedem Fall darauf ein, dass echte Veränderung in den ersten Tagen unbequem ist und sich weder gut noch passend anfühlt, da wir Altes, Gewohntes ablegen und die Komfortzone des Vertrauten verlassen.

Geduld für Neues

Es heisst zurecht: „gut Ding will Weile haben“ und manchmal geht eins nach dem anderen doch schneller als viele Dinge gleichzeitig. „Gehe also langsam, wenn du es eilig hast“.

Eine Mischung aus Vernunft, etwas Geduld, Durchhaltevermögen, Gelassenheit und dennoch Leidenschaft für meine Themen hilft mir seit Jahren, meine Ziele und Vorsätze umzusetzen. Ausserdem trickse ich die Zahl 12 etwas aus, indem ich daraus 12×4 mache. Was es damit auf sich hat, erfährst du weiter unten.

Nur 7 Schritte zur Veränderung

Wenn du dir für 2015 viel vorgenommen hast, du viel verändern möchtest und das Gefühl gewinnst, dass es mehr als 12 Sachen sind, möchte ich dir folgendes vorschlagen: Mach aus der 12 einfach 12×4. Erfahre in 7 Schritten, wie das geht:

1. Schreibe alles auf, was verändert werden soll.

2. Schau dir deine Liste an und versuche übergeordnete Themen zu finden (beispielsweise das grosse Thema aller Ernährungsbedingten Veränderungswünsche wie: mehr Gemüse und Obst essen, weniger Zucker konsumieren, Weissmehlprodukte aus der Ernährung streichen, kein Fast-Food mehr, öfters selber kochen usw…). Dieses übergeordnete Thema könnte „Ernährungsumstellung“ heissen.

3. Wenn du mehrere grosse Themen gefunden hast (zum Beispiel: Bewegung, Ernährung und Entspannung), dann sortiere sie nach deiner Priorität. Was „brennt“ am meisten in deinem Leben und schreit deshalb am lautesten nach Veränderung?

4. Wenn du die grossen Themen nach Priorität geordnet hast, schau dir das Thema an, welches bei dir auf dem ersten Platz steht. Welche Veränderungswünsche beinhaltet konkret dieses Thema (siehe Punkt 2)?

5. Sortiere auch diese Veränderungswünsche (siehe Punkt 3) nach Priorität, Machbarkeit und Logik. Reduziere, wenn möglich, auf die vier wichtigsten Aspekte des Themas deiner höchsten Priorität.

6. Nimm dir für dein grosses Thema mit höchster Priorität einen Monat Zeit. Widme dich hundertprozentig diesem Thema. Nimm dir innerhalb dieses Monats für die vier wichtigsten Aspekte (siehe Punkt 5) wiederum jeweils eine Woche (sieben Tage) Zeit (4×7-Prinzip), um diese in dein Leben einzubauen. In Woche eins nur Aspekt Nummer eins. In Woche zwei widmest du dich dem zweiten Aspekt, behältst aber Aspekt eins bei usw.

Innerhalb eines Monats (28 bzw. 30 Tage) kannst du auf diese Weise, die vier relevantesten Aspekte deines wichtigsten Themas verändern.

7. Im zweiten Monat kannst du dir das nächste grosse Thema (Priorität Nummer zwei) anschauen und auf die gleiche Weise weitermachen. Oder: falls du beim ersten grossen Thema mehr als vier Aspekte notiert hast mit dem Thema der ersten Priorität fortfahren und die Aspekte 5-8 ff. umsetzen.

Vage Vorsätze

Manchmal ist es aber auch genau anders herum. Wir haben nur einen eher vagen und unkonkreten Vorsatz wie beispielsweise „etwas für unsre Gesundheit zu tun“. Dann können wir uns die Fragen stellen, was das für uns konkret bedeutet? und was es dazu braucht?. Wenn wir uns beides ernsthaft fragen, finden wir meist viele kleinere und konkretere Schritte. Hier können wir dann tatsächlich Stufe für Stufe, Woche für Woche und Monat für Monat unsere kleinen Veränderungen vornehmen. Wenn du magst nur eine pro Monat (alle 30 Tage eine neue) oder wenn es schneller gehen soll, probiere das 4×7-Prinzip von oben.

Ein anschauliches Beispiel

Du möchtest beispielsweise deine Ernährungsweise auf den Vordermann bringen (mehr Gemüse und Obst essen, weniger Zucker konsumieren, Weissmehlprodukte aus der Ernährung streichen, kein Fast-Food mehr, öfters selber kochen usw…). Ausserdem hast du lange Zeit nichts für deine Fitness getan und möchtest mehr Bewegung. Darüber hinaus fühlst du dich oft gestresst und möchtest lernen, dich besser zu entspannen. Dies sind drei grosse Themen. Was ist  jetzt gerade das wichtigste Thema für dich?

Nehmen wir mal an, die obige Reihenfolge entspricht deiner Priorität und es geht dir als allererstes um deine Ernährung. Hierzu hast du schon kleinere Veränderungswünsche und Verbesserungsvorschläge notiert. Du suchst die vier Wichtigsten heraus: als Beispiel 1. weniger Zucker konsumieren, 2. mehr Gemüse und Obst essen, 3. öfters selber kochen, 4. kein Fast-Food mehr.

In deiner ersten Woche streichst du den Zucker, in der zweiten Woche isst du weiterhin keinen Zucker mehr, steigerst aber das Essen von Obst und Gemüse. In der dritten Woche beginnst du, häufiger selbst zu kochen und isst weiterhin keinen Zucker, dafür mehr Obst und Gemüse usw.

Nach 28 Tagen (4 x 7 Tage) oder aufgerundet nach 30 Tagen (einem Monat) hast du schon jede Menge verändert und in dein Leben integriert. Du behältst all dies bei und nimmst im zweiten Monat dein zweites grosses Thema in Angriff. Dies ist „mehr Bewegung“. Auch hier findest du die vier wichtigsten Aspekte heraus, die du diesbezüglich verändern möchtest. Woche für Woche setzt du diese um, indem du alles aus den vorherigen Wochen beibehältst. Auch die aus dem ersten Monat (Ernährung). Das ist wichtig! Und so schreitest du weiter voran, bis du zufrieden mit  all deinen Ergebnissen bist.

Bedenke bitte, dass Fehltritte und Rückschläge zur Veränderung dazu gehören. Sei gelassen nach einem Ausrutscher und steige am nächsten Tag wieder ein. Dies ist kein Grund alles hinzuschmeissen. Bleib beharrlich und standhaft.

Alles in allem könntest du rein theoretisch 12 grosse Themen während eines Jahres bearbeiten. Innerhalb dieser Themen könntest du 12 x 4 Veränderungen vornehmen. Klingt nach grossem Einmaleins?

Veränderungs-Einmaleins

Das klingt nach Rechnerei und Arbeit – das ist es letztlich auch. Aber durch diese Vorgehensweise gewinnt es auch an Leichtigkeit und es hat etwas Spielerisches. Es geht schliesslich um Veränderungen, die dir wichtig sind. Da kannst du ruhig auch mal ein bisschen „schwitzen“.

Woche für Woche, Monat um Monat widmest du dich deinen relevanten Lebensbereichen und damit dir selbst. So könnte 2015 vielleicht ein hundertprozentiges Jahr werden, was ich dir von Herzen wünsche.

Viel Erfolg und Freude beim Durchschreiten der Veränderungsmonate. Wenn du möchtest, lass mich in den Kommentaren an deiner Wandlung teilhaben. Ich freue mich darauf.

Scarlett Krause

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