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Warum eigentlich gute Vorsätze nur an Sylvester machen? Warum nur im Frühjahr Diätpläne schmieden und die Sportschuhe bereit stellen? Ich wollte es jetzt! Mitten im Jahr. Ich wollte Veränderung. Alles neu – alles auf Anfang!

Im August begann ich, mich innerlich darauf vorzubereiten, indem ich mir meiner Wünsche, Ziele und Bedürfnisse klar wurde. Was sollte alles anders werden? Wie wollte ich es angehen? Und was brauche ich dafür?

Bevor wir eine Veränderung anstreben, sollten wir einen Moment innehalten und uns fragen, was uns eigentlich am „Jetzt-Zustand“ stört. Viele wissen das schon ziemlich konkret, vor allem wissen sie, was sie nicht mehr wollen. Da kommen dann Aussagen wie: „ich will nicht mehr so anfällig für Infekte sein“ oder: „ich will nicht mehr so viele überflüssige Kilos mit mir herum schleppen“ und: „ich will nicht schon beim Treppensteigen ausser Puste kommen“. Soweit so gut. Wir wissen dann, was wir alles nicht mehr wollen. „Ja“, sagst du jetzt vielleicht, „ich weiß, man sollte es besser positiv formulieren“. Also entstehen Sätze wie: „ich möchte gesund sein“, „ich möchte schlank sein“ oder „ich möchte endlich fit sein“. Schon besser. Aber was hier immer noch auffällt, ist die Konzentration auf einen Zustand, den wir (noch) nicht haben. Wir wiederholen also innerlich den Mangel. Und fühlen uns wahrscheinlich noch nicht besonders gut und motiviert, oder?

Was ist also zu tun? Konzentrieren wir uns doch besser auf das, was wir wirklich wollen. Wir können die Vorstellung, genauso zu leben wie wir uns es ersehnen, konkretisieren. Weg vom vagen Wunschdenken und dem schlaffen Blick in eine vermeintlich bessere Zukunft. Das rockt nicht wirklich! Wir müssen unsere Veränderung fühlen. Und zwar jetzt. Sobald sich ein Vorsatz oder ein Veränderungswunsch richtig gut und damit meine ich richtig gut anfühlt und wir die echte Absicht haben, etwas zu bewegen, kann es erst losgehen. Dann haben wir die richtige Basis. Man könnte auch intrinsische Motivation dazu sagen. Es ist die uns innewohnende Kraft, uns zu bewegen und uns zu verändern.

Wenn wir motiviert sind, haben wir genügend Energie, unsere Projekte auch tatsächlich anzugehen. Doch bevor wir hochmotiviert in blinden Aktionismus verfallen, fragen wir uns doch vorher lieber noch: „was braucht es für meine Veränderung?“, „was brauche ich, um meine Schritte für diesen Wechsel zu gehen?“

Lass mich das bis dahin an einem Beispiel von oben erläutern: Nehmen wir an, du möchtest abnehmen. Wie oben erwähnt, braucht es eine positive Formulierung und dahinter eine konkrete positive Absicht. Nennen wir es: „ich bin schlank“. Dann frage dich, warum es für dich einfach super ist, schlank zu sein. Warum fühlt sich das für dich so gut an? Denk darüber so lange nach, bis du es fühlen kannst. Deine Begeisterung richtig schlank zu sein, sollte man dir anmerken. Vielleicht leuchten deine Augen und du beginnst richtig zu strahlen. Dann bist du in der richtigen Energie, die du für echten und dauerhaften Wandel brauchst. Wenn du diese Energie gar nicht aufbauen oder fühlen kannst, dann ist es vielleicht nicht das richtige Ziel für dich. Denk darüber nach. Fühle, was du wirklich möchtest! Wenn die Motivation eher von aussen kommt (extrinsisch), weil die gesellschaftlichen Normen vermeintlich mitteilen, dass es besser ist schlank zu sein oder deine Ärzte dir das nahe legen und dabei kein eigenes, inneres, positives Gefühl dazu entsteht, wird es schwieriger, auf wirkliche Veränderung zu bauen.

Im nächsten Schritt fragst du dich: „was brauche ich für diese Veränderung?“.
Um beim Beispiel des Abnehmes zu bleiben, könnte das unter anderem bedeuten:

  • einen regen Stoffwechsel (und alles was dafür notwendig ist)
  • eine Ernährung, die du gut verträgst und die gesund ist
  • eine gewisse Reduzierung der Nahrungsmenge
  • ausreichend Vitamine und Mineralstoffe
  • genügend Zeit zum Ausruhen und Entspannen
  • guter, erholsamer Schlaf (qualitativ und quantitativ)
  • eine positive Grundeinstellung
  • regelmässige Bewegung, nach Möglichkeit sogar an der frischen Luft
  • gezieltes Training
  • usw…

Man könnte zu den einzelnen Punkten noch vieles ergänzen und es gibt viele weitere Dinge, die dir vielleicht zusätzlich einfallen. Aber dies dient hier nur als Exempel und nicht der Vollständigkeit. Beachte aber, dass zum Beispiel eine gesunde Ernährung auch bedeutet, genügend Zeit, Geld und Lust zum einkaufen und kochen aufzubringen.

Puh, das klingt nach einer straffen to-Do-Liste. Wenn du aber dieser Liste  deine Begeisterung einhauchst wird es leichter. Du musst den Grund kennen, warum das alles wichtig und richtig für dich ist. Es sollte ein sehr intensives, positives Gefühl sein. Es muss sich so gut für dich anfühlen, dass es sich lohnt, die Liste abzuarbeiten. Fühle dich jetzt schon schlank. Tu so als ob das  jetzt schon der Fall wäre. „Fake it until you make it“, aber damit es nicht beim „fake“ bleibt, versuch es sooft wie möglich zu fühlen. Dann kann es sich realisieren.

Wenn du erst einmal damit begonnen hast und dein Weg der Veränderung in Gang gekommen ist, motivierst du dich laufend selbst (intrinsisch) durch die kleinen und grossen, positiven Veränderungen am „Wegesrand“.

Und finde Wegbegleiter. Ich meine damit nicht unbedingt einen vertrauten Menschen an deiner Seite, der vielleicht sogar mitmacht, sondern lass dich von deinen Gedanken und Gefühlen unterstützen. Richte diese immer auf deine positive Absicht der Veränderung aus. Vielleicht fällt dir sogar eine Art Mantra ein, welches du innerlich täglich als Unterstützung denkst oder sagst. Dies könnte bei unserem Beispiel lauten: „ich bin schlank und attraktiv. Mir geht es richtig gut.“ Bau dir um diesen Gedanken ein Bild wie es idealerweise aussehen sollte und fühle die Gefühle zu diesem positiven Bild.
Achte dabei auch auf deine Gedanken und Gefühle dahinter. Es sollte sich stimmig anfühlen und ohne inneren Einspruch sein.

Ja, Veränderung muss sich gut anfühlen. Zweifel, Bedenken, Zaudern und Verzagen sollten eliminiert werden. Ein „ja-aber“ sollte entlarvt werden. Mach dein Ziel zur Priorität. Und lass Ausreden nicht mehr gelten.

Hier eine Schritt-für-Schritt-Übersicht:

  1. Ziel(e) überlegen und konkret definieren
  2. negative durch positive Formulierungen ersetzen
  3. Energie-Niveau durch positive Gefühle bezüglich des Ziels anheben
  4. eine „Was braucht es dazu?“-Liste erstellen
  5. der Liste Begeisterung einhauchen
  6. losgehen und sich schon am Wegesrand über Meilensteine freuen
  7. dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben….

Bei mir persönlich ging es am ersten September los. Ganz nach dem Motto „ab jetzt gesund“ startete ich motiviert und gut vorbereitet. Dass der 1. September auf einen Montag fiel, kam mir dann doch etwas entgegen.. starte ich doch heimlich auch gern an rituellen Gegebenheiten…

Nun sind die ersten Tage vergangen. Der erste Tag war noch etwas holprig. Denn Gedanken und Gefühle können hartnäckig sein. Aber es lohnt sich dran zu bleiben. Ich bin jetzt grossartig (intrinsisch) motiviert. Jetzt bin ich mental und gefühlsmässig im Flow der Veränderung.

Ich hoffe, du auch bald!

Scarlett Krause

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