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Ich war genau vor einer Woche auf dem Weg in „mein“ Kloster unterwegs, in welches ich regelmäßig fahre. Ich fuhr auf der Autobahn Richtung Bayern, als plötzlich und in Sekundenschnelle schwarzer Rauch durch die Lüftungsschlitze in den Innenraum des Autos drang. Die Rauchentwicklung war so stark, dass ich die zwei Warnungen, die mein Auto mir noch mitteilen wollte, gar nicht mehr lesen konnte. Ich sah aber, dass auch die Motorhaube heftig zu brennen begann.

Was nun tun, bei etwa 120km/h auf der mittleren Spur bei dichten Verkehr?! Wie von einer höheren Instanz gesteuert, lief alles weitere ganz automatisiert: Warnblinker an, langsam auf die rechte Spur wechseln, dann auf den Standstreifen, Handtasche und Handy greifen und aussteigen, so schnell es ging. Die Flammen waren derweil schon an den Seitenspiegeln..

Als ich etwa 50 Meter vom Auto entfernt stand, schaute ich voller Entsetzen auf das mein Auto verzehrende Feuer. Ich versuchte, vorbeifahrende Autos anzuhalten, in der Hoffnung, jemand könnte mir helfen, zu retten, was noch zu retten ging.

Tatsächlich hielten zwei PKWs. Diese lieben, netten Menschen kümmerten sich um mich und brachten mich noch weiter weg vom Auto und gaben mir eine Rettungsweste zum Überziehen. Sie riefen die Feuerwehr und die Polizei. Und dann warteten wir alle zusammen und konnten nur zuschauen, wie das Auto immer mehr abbrannte und eine gewaltige Rauchwolke entstehen ließ. Wir sahen zu, wie die Scheiben des Autos zersprangen und die Seitenspiegel explodierten..

Dann endlich traf die Feuerwehr ein (siehe Foto oben). Sofort wurden Schläuche gelegt und das Auto wurde mit weißem Schaum „beschossen“. Unmittelbar darauf trat die Polizei ein und sperrte die Autobahn komplett. Die erste Vollsperrung einer Autobahn, die ich selbst verursachte (und ich hoffe, auch die letzte…).

Ein Feuerwehrmann sorgte sich derweil auch um mich und stellte sicher, dass ich unverletzt war. Ein Polizist stellte mir ein paar Fragen zum „Tathergang“. Beide waren sehr nett und alle waren froh, dass mir nichts passiert war.

Denn Sekunden später vielleicht, sagte die Feuerwehr im Nachhinein, wäre ich gar nicht mehr aus dem Auto heraus gekommen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre ich, wenn ich nicht so schnell reagiert hätte und noch einige weitere Atemzüge im Auto geblieben wäre, ohnmächtig geworden. Zweimal tief einatmen hätte gereicht bei dem Chemie-Cocktail! Das Auto hätte dann die Kontrolle verloren.. den Rest kannst du dir ausmalen..

Als das Auto nach einer ganzen Weile des Löschens endlich abgekühlt genug war, bat ich die Feuerwehrleute in den Überresten nach meinem Leder-Schmuckkästchen zu suchen. In all den völlig verkohlten Sachen war es nur außen verschmort. Darin war aber (ganz heil) meine Kette mit meinem Kreuz-Anhänger…

Mir geht es okay, ich bin nur immer noch sehr erschöpft vom Schock und der Anstrengung. Mein Auto und die Sachen darin sind (abgesehen vom Schmuck) alle vollkommen abgebrannt.

Diese unglaubliche, aber wahre Geschichte möchte ich mit dir teilen.. Und dir sagen: Das Leben ist kostbar und niemals selbstverständlich! Solange wir leben, solange wir atmen, werden uns in jeder Sekunde 100% Leben geschenkt. Immer wieder. Verneig dich also ehrfürchtig vor dem Leben und lebe es hundertprozentig. Mein Resümee aus dem Erlebten ist: das Leben ist zu kurz für Mittelmäßigkeit und für ein Leben im Halbschlaf.

Ich möchte all die Menschen, die ich vielleicht mal (unwissentlich) verletzt haben sollte, um Verzeihung bitten. Und den Menschen, die ich liebe sagen, dass ich sie liebe! Vielleicht bleibt eines Tages nicht mehr die Zeit und Möglichkeit das zu sagen..

Und mein Dank gilt all den lieben Rettern und Helfern auf der Autobahn, den blauen (Polizei), roten (Feuerwehr), gelben (ADAC), den sichtbaren (die lieben Menschen, die angehalten haben) und den unsichtbaren Engeln (Gottes Helfer) um mich herum, den Werkstatt-Mitarbeitern, meiner Familie und meinen engsten Freunden!

Ihr alle seid one-hundred-percent! Danke.

Scarlett Krause

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